Der Burghof, der heute etwa eineinhalb Meter höher liegt als
damals, war vermutlich ringsum von Wirtschaftsgebäuden und auf der Südseite von einem Pallas
gesäumt. Bei den Gebäuden, die alle mehrstöckig waren, war das Erdgeschoß gemauert und der Rest
Fachwerk. Ein Brunnen oder eine Zisterne
wurde bis heute nicht gefunden. Bei einer Planaufnahme durch O. Linde 1938 wurde aber unterhalb des Bergfriedeingangs ein Brunnen aufgenommen. Dass
das Wasser von der Würm hochgetragen wurde
ist sehr zweifelhaft. Im Bereich des Pallas befand sich ein Abgang zu den, unter dem Hof liegenden großen Kellerräumen, die heute vielleicht noch
vorhanden sind. Archeologische Untersuchungen oder Ausgrabungen wurden bis dato keine
gemacht.
Die Stallungen befanden sich im nordöstlichen Bereich des
Zwingers und außerhalb der Burg. Angeblich waren über 30 Kühe und Schweine, nebst Kleinvieh und Pferden
im Burgbereich untergebracht. Die Kühe
weideten auf dem als Terassen angelegten und durch Ringmauern geteilten Burgberg und im Hagenschießwald der damals aus vielen Freiflächen
bestand.
Vom Würmtal und der Liebenecker Mühle aus, unterhalb des
Burgberges, führte ein mauer gesäumter
steiler Weg, der heute noch gut begehbar ist, bis zur Nordwestseite der Burg.
Im Jahre 1466 erhielt der reiche Paul Leutrum von Ertingen,
Großvogt und Schultheiß zu Pforzheim, von Markgraf Bernhard selig, die Burg als Pfandschaft aus 800 rheinischen
Gulden, auf Lebzeiten. Dazu den Ort Würm und das Hofgut Haidach.
Während des Orleans’schen Krieges 1692 wurde die im Würmtal „versteckt gelegene“ Burg,
auf die, die Stadtverwaltung von Pforzheim die
Archivalien und das Dekanat seine Bibliothek und sonstige Wertsachen geflüchtet hatten, von den marodierenden französischen Truppen unter den Generälen Melac und Chamilly entdeckt, geplündert und ausgebrannt.
In den Jahren 1697/98 wurden die Wohn- und Wirtschaftsgebäude
wieder hergestellt, aber nur das Notwendigste, so daß in Zukunft nur landwirtschaftliche
Pächter auf der Burg gewohnt haben. Sie verkam zu einem grossen Bauernhof mit ruinösem Bergfried.
Die Burg verblieb bis 1828 im Besitz der Leutrums und ging
dann, nachdem sie mit Gut Haidach am Rande
von Pforzheim, getauscht wurde, wieder in den Besitz des badischen Staates über. 1830 wurden die Wohnungen unbrauchbar gemacht und die Dächer
abgerissen damit sich kein “Gesindel“ festsetzen konnte. Als „Steinbruch“
wurde sie zwar nie freigegeben, aber viele bedienten sich unerlaubt.
In den Jahren 1968 bis 77 wurde sie vom Staatlichen Hochbauamt
gesichert und renoviert, wovon eine steinerne Tafel neben dem Eigang zum Burghof zeugt.
Sie liegt heute im Bannwald und Naturschutzgebiet
„Unteres Würmtal“ und ist
für die Öffentlichkeit nur über einen
Wanderweg erreichbar.