Die fiktive Geschichte eines kleinen Kelches

Vor etwa 2000 Jahren wurde in Palästina ein galiläisch, jüdischer Bauhandwerker wegen staatsfeindlichen Aufruhrs und Majestätsbeleidigung zum Tode am Kreuz verurteilt. Vor seiner Verhaftung saß er noch mit seinen Anhängern bei einem Essen zusammen, wobei er aus einem kleinen zinnenen Kelch trank. Nach seiner Verurteilung und Vollstreckung zum Tode, floh seine Frau mit den Kindern und einigen getreuen über das Mittelmeer nach Südfrankreich, wo sich eine große jüdische Gemeinde befand. Dort lebten sie lange Zeit und hatten den kleinen Kelch immer bei sich.

 

Was in den folgenden Jahren geschah weiß man nicht, aber der Kelch wurde über Umwege in das neu gegründete Kloster von St. Aidan auf der Insel Lindisfarne im Nord-Osten Englands gebracht. Dieses Kloster wurde aber im Jahr 793 von Wikingern überfallen und zerstört. Die Mönche wurden alle ermordet und die Kirchenschätze geraubt. Unteranderem auch dieser kleine Kelch.

 

Viele Jahre, ja sogar Generationen später, bekam der Großvater von Magdalena di Agram von einem befreundeten Normannischen Adligen, dessen Vorfahren zu diesen Wikingern gehörten, und der sich in Sizilien aufhielt, den Kelch als Hochzeitsgeschenk.

 

Auf diesem Wege kam der kleine Kelch in unsere Familie und befindet sich noch heute, im Jahre 1235, bei uns und in unserer Kastellina auf Vir.